Kommt es trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr über einen gewissen Zeitraum nicht zu einer Schwangerschaft, ist es notwendig, einen Arzt für Geburtshilfe und Gynäkologie zu konsultieren. Dieser Zeitraum beträgt 1 Jahr für Frauen unter 35 und 6 Monate für Frauen über 35. Der Arzt beginnt mit der Untersuchung der Ursache der Unfruchtbarkeit, indem er Hormontests auswertet, die Hinweise auf die Ursache der Unfruchtbarkeit geben und sogar das Problem selbst erkennen. Diese Hormone bestimmen oder steuern das weibliche Fortpflanzungssystem.
Anti-Müller-Hormon (AMH)
Der AMH-Test zeigt die ovarielle Reserve einer Frau, er wird durchgeführt, um Probleme wie PCOS, vorzeitige Menopause oder niedrige ovarielle Reserve zu diagnostizieren. Die ovarielle Reserve bestimmt direkt das Fruchtbarkeitspotenzial. Ein niedriger Amh-Spiegel weist auf ein geringes Fruchtbarkeitspotential hin.
Follikel-stimulierendes Hormon (FSH)
FSH stimuliert das Wachstum von Eiern in den Eierstöcken. Ein hoher FSH-Spiegel weist auf eine geringe ovarielle Reserve oder eine Ovarialinsuffizienz hin, während ein niedriger FSH-Spiegel auf PCOS hinweist.
Luteinisierendes Hormon (LH)
LH löst den Eisprung und die Freisetzung von Eiern aus den Eierstöcken aus. Niedrige oder hohe Spiegel des luteinisierenden Hormons können zu Unfruchtbarkeit führen.
Östradiol
Östradiol ist ein weibliches Sexualhormon. Hohe Östrogenspiegel können das Risiko für Brustkrebs und Eierstockkrebs erhöhen. Ein niedriger Östrogenspiegel weist auf die Wechseljahre hin. Östradiol ist ein Wachstumshormon für die Fortpflanzungsorgane, einschließlich Brust, Vagina, Gebärmutter und Endometrium.
Progesteron
Progesteron wird von den Eierstöcken während der Freisetzung einer reifen Eizelle aus einem Eierstock (Eisprung) produziert. Progesteron hilft, die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) vorzubereiten, um den/die Embryo(n) aufzunehmen. Wenn der Progesteronspiegel niedrig ist, kann sich der Embryo nicht in die Gebärmutterschleimhaut einnisten. Selbst wenn der Embryo in die Gebärmutter eingepflanzt wird, kann eine Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt führen.
Prolaktin
Prolaktin ist ein Hormon, das von der Hypophyse im Gehirn ausgeschüttet wird. Ein hoher Prolaktinspiegel (Hyperprolaktinämie) kann zu unregelmäßiger Menstruation, Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhoe) und Unfruchtbarkeit führen.
Schilddrüsenhormone
Schilddrüsenhormone werden von der Schilddrüse produziert und die Werte werden mit T3-, T4- und TSH-Tests im Blut gemessen. Wenn die Schilddrüse nicht genug Schilddrüsenhormon produziert, spricht man von Hypothyreose, und wenn sie zu viel Schilddrüsenhormon produziert, spricht man von Hyperthyreose. Eine Hypothyreose kann ein polyzystisches Ovarialsyndrom verursachen und ist mit vielen abnormalen Zuständen wie unregelmäßigem Eisprung, fötalen Anomalien und Frühgeburten verbunden.
